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NRW will mit Live-Chat Jugendliche vor Islamismus bewahren

Wenn Jugendliche in die islamistische Szene abrutschen, spielen zunehmend soziale Medien eine Rolle. Dort will NRW gefährdete junge Leute kontaktieren, bevor es zu spät ist.
Jürgen Kayser
Jürgen Kayser, Leiter des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen. © David Young/dpa

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat ihr Präventionsprogramm «Wegweiser» gegen Islamismus nachgeschärft. Ab sofort geht das 2014 aufgebaute Angebot mit einer Live-Chat-Funktion an den Start. Damit sei NRW das erste Bundesland mit einer solchen Online-Chat-Variante, sagte der Leiter des NRW- Verfassungsschutzes, Jürgen Kayser, am Mittwoch bei der Präsentation in Düsseldorf. Die neue Chat-Funktion solle gezielt Jugendliche erreichen, die bereits mit der islamistischen Szene sympathisieren.

Darüber hinaus gehe es darum, den Einstieg in die Szene zu verhindern, erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul: «Leider sehen wir in diesen Tagen, dass sich Teile unserer Gesellschaft einen islamistischen Gottesstaat herbeisehnen.» Prävention müsse da ansetzen, wo Radikalisierung beginne. «Das passiert heute mehr und mehr in sozialen Medien», warnte Reul. «Dort erhalten unsere Jugendlichen auf schnellem Weg über den Newsfeed einen äußerst gefährlichen Input.»

Neben der Internetseite ist «Wegweiser» künftig auch auf YouTube, Instagram und Facebook zu finden. Zusätzlich werde über Plakate, Suchmaschinen oder Apps auf das Beratungsangebot aufmerksam gemacht.

Der Chat ist nach Angaben des Innenministeriums anonym, vertraulich und kostenlos. Es werden weder Geburtsdaten, Namen noch IP-Adressen der Nutzer abgefragt oder gespeichert. Damit können Jugendliche auch bundesweit auf den Chat zugreifen. Seit dem Start des Programms 2014 in Düsseldorf seien bereits 1500 Personen betreut worden, bilanzierte Kayser. Siebzig Prozent der Hilfesuchenden seien jünger als 18 Jahre alt gewesen.

Seit Anfang des Jahres sei ein erhöhter Beratungsbedarf festgestellt worden: In den ersten drei Quartalen 2023 kletterte die Zahl der Beratungsgespräche mit direkt Betroffenen demnach um rund 35 Prozent auf 88 Personen. In deren Umfeld wurden weitere 218 Personen beraten, etwa Eltern und Geschwister, Freunde, Lehrer, Jugendämter oder Imame.

Zu den mehr als 80 Beratern im Schichtdienst zählten Sozialarbeiter, Pädagogen, Islam- und Sozialwissenschaftler, die dank der neuen Chat-Funktion auch in den Abendstunden und an Wochenenden zu erreichen seien. Zusätzlich richte sich das Angebot an Personen, die in Kontakt mit betroffenen Jugendlichen stehen, wie beispielsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schulen und Jugendeinrichtungen.

In NRW gibt es den Angaben zufolge unter anderem Beratungsstellen in Essen, Wuppertal und Köln. Zusätzlich zum «Wegweiser» wird auch ein «Aussteigerprogramm Islamismus» angeboten für Menschen, die aus dieser Szene aussteigen wollen.

© dpa
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